In den letzten Tagen habe ich für einen Job am Telefon acht Leute interviewt. Einer davon sagte, wenn er keine Träume mehr habe, sei er schon lange tot. Eine Frau erzählte von Wilderern und Ebola im Kongo. Und ein anderer Mann meinte, dass er wegen seiner ehrenamtlichen Arbeit ein halbes Jahr lang keinen einzigen freien Abend gehabt habe. Acht solche Interviews habe ich geführt – und das Gesagte, so schnell ich konnte, von Hand in mein Notizheft gekritzelt. Dann habe ich daraus acht Geschichten getextet. Wegen solchen Jobs liebe ich meinen Beruf.
Aber manchmal ist es genauso interessant, nicht zu texten. Und stattdessen aus dem Fenster zu schauen. Ich muss dazu im Büro nur den Kopf leicht nach links drehen. Das tue ich immer häufiger. Weil draussen vor dem Fenster genauso viele Geschichten warten. Geschichten, für die es manchmal, so wie hier, gar keine Worte braucht: